Bad Dürrheim.

Es war ein perfektes Wochenende für eine Motorradtour und damit auch ein perfektes Wochenende für das zwölfte Klassikertreffen der Motorradfreunde Bad Dürrheim: Denn mehr Idylle und ein schönerer Blick, als den, der sich den knapp 200 Motorrad-Liebhabern an der Sunthauser Waldhornhütte bot, kann es kaum geben.

Doch der wahre Blickfang waren natürlich die betagten Schönheiten, auf denen die Biker aus ganz Baden-Württemberg – von Konstanz bis Karlsruhe – angereist waren. Die meisten dieser Motorrad-Klassiker stammten aus dem zweiradverrückten Italien: Laverdas, Motto Guzzis und Morinis glitzerten in einer Sonne, die sich an diesem Wochenende nicht hinter der ihres Ursprungslandes verstecken musste.

Guido Granzow von den gastgebenden Bad Dürrheimer Motorradfreunden sagte, dass die meisten der 54 Vereinsmitglieder diese Leidenschaft für gereifte Italienerinnen teilten; er selber beispielsweise fährt eine Moto Guzzi aus den frühen Siebzigern. Aber auch andere Kult-Motorräder gab es in vollkommen legerer und familiärer Atmosphäre zu bestaunen: Das älteste war eine NSU aus dem Jahre 1938, das berühmteste wohl eine Honda von dem Typ, wie sie die Comic-Figur Werner unter dem Namen "Gülle-Pumpe" populär gemacht hat, die seltenste vielleicht eine britische BSA. Oldtimer-Liebhaber sind natürlich auch Tüftler und Bastler: Lebhafte Fachsimpeleien über Ersatzteile bestimmten die Szene: Wo kann man was kaufen, wer kann fräsen, schleifen, nachbauen?

Fragen, die genauso interessant waren wie etwa neu aufgefrischte Bekanntschaften, die man einst auf Oldtimer-Märkten in Italien geschlossen hatte. Es ist halt schon ein Hobby, dem man gern seine Zeit opfert oder wie es Daniel von den Laverda-Freunden Rohrdorf prägnant sagte: "Ich stecke so viel Freizeit wie nur irgend möglich in meine Laverda."

Bericht vom Schwarzwälder-Bote Foto: Krug