Pyrenäen 2012 - Anreise

Dieses Jahr sollte uns die Dicke zum Atlantik bringen und zwar quer durch die Pyrenäen. Die betagte Dame mit ihren 235000 km wurde noch einmal ordentlich durchgecheckt bevor es nach Bad Isenburg zur Zugverladung ging. Kurz bevor wir dort ankamen konnten wir gerade noch unter ein Tankstellendach fahren um dem einzigen Regenschauer auf unserer Tour zu entfliehen. Bei knapp 15°C freuten wir uns schon auf den warmen Süden wo momentan ca 22°C angenehmes motorradfahren verhiessen doch das dauerte noch etwas länger als geplant da der Zug ca 2 Stunden Verspätung hatte und erst spät abends losratterte.

Als wir am nächsten Morgen aufwachten begrüsste uns die Sonne und die Temperaturen stiegen rasch an. Das nicht so üppige Frühstück war schnell verspeist und auf Grund unserer Verspätung kamen wir in der heissesten Zeit des Tages in Narbonne an. Nach kurzem Fussmarsch zur Entladestation hiess es dann schon wieder warten - die französischen Bahnarbeiter hatten gerade Mittagspause, doch irgendwann war es dann doch soweit: Koffer anbringen, Gepäckrolle und Tankrucksack montiert, Helm auf und los gings. Schnell war der Weg aus der Großstadt heraus gefunden und wir schlängelten uns durch die hügeligen Corbieres mit ausgezeichneten Strässchen und wie fast immer auf dieser Tour, ohne Verkehr.

Fast jeder Ort entlang unserer Strecke hatte eine Burg oder ein Schloss, sei es noch so klein, und genause gemächlich wie unsere Fahrweise auf diesen engen Strassen ging es auch nach oben. Mit Col d'Extreme(251m), Col du Tribi(344m) oder Col de Gres(406m) waren die ersten Höhenzüge schnell überwunden bevor mit dem Gorges de Galamus das Highlight des Tages vor uns auftauchte.

Gorges_de_Galamus_klein

Die Fahrt über die in den Steilhang hineingeschlagene Straße mit unzähligen Kurven faszinierte und in Saint-Paul-de Fenouillet, einem kleinen quirligen Städtchen, war dann erst einmal Pause angesagt. Nachdem auch der Durst der Dicken gestillt war ging es jetzt ständig bergauf und auch die Berge waren schon zu sehen. Am Col de Roque-Jalere(976m) hatten wir dann eine herrliche Aussicht: Tief unter uns lag Prades, das heutige Ziel und hoch darüber türmte sich der schneebedeckte Pic du Canigou, der höchste Berg der Ostpyrenäen. Schnell war unsere Unterkunft Villa du Parc , die wir sehr empfehlen können, gefunden und nach dem einquartieren genossen wir zunächst ein kühles Bad im Swimmingpool.

Die Häuser des Anwesens waren alle belegt, was die mit Motorrädern gefüllten Garagen und Carports eindeutig aufzeigten. Die meisten Anwesenden hatten sich das rustikal eingerichtete Haus als Basisstation für ihre Ausfahrten ausgesucht, doch uns zog es nach reichlichem Frühstück weiter in Richtung Westen.

Fortsetzung folgt

Hekl und Doris