Donnerstagmittag, die Sonne lacht.
Auf von Wochenendausflüglern befreiten Strassen rauschen Daniel, Kalli und Doris (Zane - Fraktion) sowie Charly, Harry und ich (Breganze -Fraktion) in Richtung Breganze.

Über die Bäderstrasse erreichen wir schnell Sonthofen um anschließend über Oberjochpass, Gaichtpass und Hahntennjoch schwingend unser Tagesziel bei Imst zu erreichen. Das Pässe fahren kostete Zeit und so fängt es schon an zu dämmern als wir uns in Ambach im Ötztal einquartieren. Kurz darauf trifft auch Robert, der von der Oberpfalz herunterkam ein. Da wir laufend in telefonischem Kontakt standen trafen wir uns auf Anhieb. Bei Riesenpizza und sonstigen Schmankerln ließen wir den Abend bis zur letzten Runde ausklingen.

Freitag:

Am nächsten Morgen ging es weiter über das Timmelsjoch ins Passeiertal. Ab jetzt wurden die Fahrstrecken kürzer und dafür die Pausen länger. Bis zum Mittag, kurz hinter Bozen, hatten sich Kallis Socken schon aufgelöst und alles Trinken half nichts mehr. Das Wasser nahm keinen Weg durch den Magen sondern trat sofort aus allen Poren wieder ins Freie. Selbst die Wälder auf den Pässen im Trentino lieferten keine Abkühlung mehr. Als wir dann am späten Mittag Begranze erreichten meinte unser Präsi enttäuscht: „Hier ist ja gar nix los“, aber wir konnten ihn beruhigen, wer stellt sich schon mittags um 16 Uhr bei 40°C auf den Marktplatz? Also bezogen wir zunächst einmal unsere Zimmer in Zugliano und begaben uns dann frisch geduscht zum Zeltplatz, wo kurz darauf die ersten bekannten Gesichter auftauchten. Nachdem wir in Erfahrung gebracht hatten wo das Abendessen stattfindet zeigte uns Cee Jay wie schnell man in Australien zum Motorradfahren gerüstet ist: In der Rekordzeit von 2 Minuten 100m vom Cafe zum Zelt laufen, Freizeitdress und Sandalen aus, Kombi und Stiefel an, mit dem Motorrad zurück zum Cafe. Im ARGENTINA dann wie immer volles Haus, doch für die Laverdafahrer waren Tische reserviert worden, die sich in der nahenden Dunkelheit auch rasch füllten. Bewundernswert war die Organisation im Lokal; bei 400 Gästen und einer 50seitigen Speisekarte bekamen wir innerhalb 10 – 15 Minuten auch das was wir bestellt hatten. Im Anschluss an das Essen wurden an unserem internationalen Tisch ( Australien, Schweiz, Schottland, Italien, Oberpfalz und Schwaben ) noch unzählige Gespräche geführt und vermutlich wurde von dem einen oder anderen auch das meiste verstanden. Da wir noch 6 km zu fahren hatten um nach Zugliano zu kommen, beschlossen wir schon vor Mitternacht das Restaurant zu verlassen. Nach dem Aufräumen der Motorräder ging es auf direktem Weg die 100 Meter bis zu unserem Hotel. Da jedoch genau in der Hälfte des Weges noch eine Freiluftdisco lag, dauerten diese 100 Meter doch etwas länger.

Samstag:

Bild – Laverda Freunde Rohrdorf am Breganze Marktplatz!

Nach einem nicht gerade reichhaltigen Frühstück (es gab eine Tasse Kaffe und ein süss-sahniges Stück) fuhren wir in Jeans und T-Shirt (in Italia mache alle so…) zum Marktplatz von Breganze wo sich der Treffpunkt für das Treffen befand. Das Thermometer zeigte schon am Morgen deutlich über 30°C an und der Platz war schon zur Hälfte gefüllt. Auch Tom mit Tochter und Frank waren inzwischen eingetroffen und so ging es zur Einschreibung. Der Platz füllte sich immer mehr und so warteten bis 11 Uhr ca. 150 Laverdas aufgereiht nach Dreizylinder, Zweizylinder, Zane und die kleinen Modelle auf die Ausfahrt. Als die Reporterin des örtlichen GIORNALI DI VICENZA durch die Reihen lief wurde auch Doris interviewt, was am Sonntag dann zu lesen war. Die Anwesenden wurden nun in 4 Gruppen eingeteilt und dann ging es auf verschiedenen Routen zum kleinen Ort „Laverda“ wo das Mittagessen wartete. Die angebotenen alkoholischen und nichtalkoholischen (zur Gewissensberuhigung) Getränke wurden dankend angenommen und das 4-Gänge-Menü lag anschließend recht schwer im Magen. Also Weiterfahrt in die Berge. Eben noch knapp 40°C, sanken die Temperaturen nun innerhalb von 10 Kilometern auf unter 10 °C und es fing an zu regnen und zu schneien; Harry trotzte der Kälte und schob seine nackten Knie näher an die wärmenden Zylinder. Die Hochfläche war teilweise noch weiß vom Kälteeinbruch und selbst Pferde und Kühe verkrochen sich hinter irgendwelchen Hütten. Am Ziel angekommen, durch den dampfenden Wald, standen die Weinkaraffen schon auf dem Tisch. Das Mittagessen war noch lange nicht verdaut, doch der Käse zwischen den verschiedenen Weinsorten schmeckte hervorragend. Auf der Rückfahrt merkte man wieder wie es mit jedem Höhenmeter wärmer wurde und unten angekommen dampften wir. Den abschließenden Cocktail ließen wir aus, da es am Abend wieder weiterging, zur Galaveranstaltung. Der Bus holte uns abends am Hotel ab und nachdem der Bus voll war ging es zur halbstündigen Fahrt nach Bassano. Erneut ein mehrgängiges Menü und üppig Getränke ließen ahnen dass der Kombi am nächsten Tag nicht mehr so gut passen würde. Dazwischen gab es mehrere Videos über Laverda und die Preisverleihung bei der auch Doris für die schönste Zane und Robert für den schönsten Umbau einen Pokal erhielten. Anschließend wurden auch die Vertreter der einzelnen Länder auf die Bühne gerufen. Spontan schickten wir Charly als Vertreter der LGD hinauf. Charly war völlig überrascht und wirkte mangels Italienischkenntnissen recht angespannt, doch getreu dem Motto „Ich kann Laverda sagen, das ist auch italienisch“ ging er auf die Bühne. Als er dann merkte dass die zwei hübschen Senorinas an der Seite nicht nur zur Preisübergabe dastanden entspannten sich seine Züge mit rasanter Geschwindigkeit. Nach vielen Gesprächsrunden und einigen deftigen „Alles für Laverda…alles für den Club“ war der Abend auch schon wieder vorbei.

Sonntag:

Nach dem wieder nicht gerade üppigen Frühstück ging es wieder zunächst zum Marktplatz. Heute Morgen standen zwei Museumsbesuche an: einmal in einer alten Schmiede in der alle Maschinen von der Drehbank bis zum Schmiedhammer durch Wasserkraft angetrieben wurden und dann zu einer weiteren Werkstatt die früher alles hergestellt hat. Wir sahen Zahnradfräsmaschinen neben Maschendrahtzaunknüpfmaschinen. Den Abschluss des Treffens bildete dann ein Besuch in der Maculan Weinkellerei mit anschließender Verköstigung. Am Mittag gab es eine Einladung zum „moto storiche Salcedo“, einem Geschicklichkeitswettbewerb mit dem Veteranenmotorrad im Gelände. Daniel, Harry und ich ließen es uns natürlich nicht nehmen und fuhren auf den gestellten Motorrädern mit, doch die Hitze machte uns zu schaffen und so gingen wir schon vor dem Schluss der Veranstaltung zurück unter die Dusche. Abends wurde dann noch eine Dorfrunde gedreht wobei zwei der örtlichen Biergärten besucht wurden. Im letzten blieben wir etwas länger, da sich der Wirt es nicht nehmen ließ, ein großes Wandbild mit Laverda und persönlicher Widmung von Massimo in der Wirtschaft abzuhängen und neben unserem Tisch aufzustellen.

Montag:

Bild – Mekka für Laverdistis!

Nach dem „Powerfrühstück“ besuchten wir zunächst Oro (Laverdawerkstatt in Breganze) bei dem es immer wieder was zu sehen gibt und dann weiter zum ehemaligen Laverda-Werk. Alles was noch übrig ist, sind das Verwaltungsgebäude, die Haupttordurchfahrt und ein kleines Stück Zaun. Auf dem restlichen Gelände werden gerade riesige Betonhallen hochgezogen. Die Einfahrt wurde kurzerhand zum Mekka für Laverdisti ernannt bevor wir donnernd das Gelände verließen. Nach einem kurzen Aufenthalt am Marktplatz ging es wieder Richtung Heimat. Zunächst am Produktionsgebäude in Zane vorbei, dann über den Passo Pian del Fugazze nach Rovereto wo Doris und ich uns verabschiedeten, da wir noch eine Woche hier unten blieben. Der Rest fuhr weiter über Bozen, denn alten Brennerpass hoch nach Innsbruck wo sie sich eine Übernachtungsmöglichkeit suchen wollten. Da dass Restaurant ausgebucht war übernahm Robert die Führung und fuhr weiter Richtung Deutschland. Die Abmachung war das er ca. 10 – 15 km nach Innsbruck an der nächsten Übernachtungsmöglichkeit anhalten sollte. Nach etwa 35 km und unzähligen schönen Pensionen wurde es dem Rest der Truppe zu viel und sie hielten Robert an um nach zu fragen was er den genau sucht. Es stellte sich heraus, dass Robert noch keine geeignete Gaststätte erkennen konnte. Jetzt übernahm Kalli die Führung und es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist Montagsabends in Tirol eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. In der nächsten Ortschaft wurde sofort die erste Gaststätte angefahren. Leider hatte diese Ruhetag und die nächste hatte auch Ruhetag usw. Es wurde schon dunkel und die Mägen knurrten vor Hunger. Als sie sich in einer Sackgasse verfahren hatten, wurden die Mopeds kurzhand umgedreht und dann aber die nächste Kreuzung nach rechts. Dort warteten dann Robert und Kalli vergeblich auf den Rest der Truppe, da rechts nicht für jeden gleich die erste Kreuzung nach rechts bedeutet und der Rest der Truppe halt doch erst die zweite Möglichkeit nach rechts abbogen. Nach ca. 1 Std. konnte man sich dann wieder zusammen finden. Charly und Harry standen an der Straße um Robert und Kalli wieder einzusammeln und Daniel konnte in der Zeit endlich eine Pension zur Übernachtung finden. Es war zwischenzeitlich 22:30 Uhr und sie mussten sogar Nachtzuschlag bezahlen. Dass wunderschöne Zimmer hatte zwar seinen Preis, jedoch bekam die Truppe noch ein tolles Essen zubereitet.

Dienstag:

Nach einem ausgiebigen Frühstück machte sich die Truppe gegen 10:00 Uhr auf den Weg über Kufstein nach Deutschland. Kurz nach der Grenze trennten sich die Wege und es hieß Abschied nehmen von Robert. Der Abschied war sehr herzlich und es war allen klar, dass man sich schon bald in Heftrich wieder sehen wird. Charly, Daniel, Kalli und Harry fuhren dann weiter übers Allgäu (eine wunderschöne Strecke, an etlichen Seen vorbei) zurück in den Schwarzwald. Da sich die Strecke unheimlich in die Länge zog, hob Charly die Geschwindigkeit stark an, so dass seine Hintermänner keine Zeit mehr hatten, die Landschaft anzuschauen, sondern alle Mühe hatten, Charly nicht aus den Augen zu verlieren. Um 18:05 Uhr kamen Charly, Daniel, Kalli und Harry dann endlich in Göttelfingen an (geplant war Ankunft 15:00 Uhr), wo sich auch schon alle Frauen versammelt hatten. Da die Vier doch einiges zu Berichten hatten, saßen sie noch bis spät in den Abend hinein zusammen.

Bericht: Pressewart Hekl