Der Laverdaclub Holland war dieses Jahr mit der Ausrichtung des Laverda Präsidentenmeetings betraut und lud die Präsi‘s am 21.11.09 nach Lisse ein.
Treffpunkt und Meeting war im Laverda Museum von Cor Dees, wir Harry, Joe und ich fuhren um 5 Uhr in Rohrdorf los um pünktlich anzukommen.

In Rüsselsheim haben wir noch den Tom von den Laverdafreunden Heftrich aufgenommen und kurz nach 12 Uhr mittags trafen wir in Lisse ein, dort wurden wir von den bereits anwesenden Gästen und Hausherr Cor Dees herzlichst empfangen.

Von außen ganz unspektakulär stand hinterm Haus die Halle in der Männerträume wohnen, unglaublich was der Mann alles zusammen getragen hat, vom kleinsten Roller bis zur 1000er SFC war alles in Top Zustand vertreten, Werbeprospekte und Fotos die uns in die Vergangenheit versetzten in der die Laverda-Welt noch in Ordnung war, Rennszenen, Boxengassen und Siegerfotos von bekannten Gesichter in schier unendlicher Anzahl waren hier vorhanden. Dass Piero Laverda bei der Eröffnung Tränen in den Augen hatte, glaubte ich sofort wenn man in so einem Raum steht und sieht was Laverda über die Jahrzehnte alles entwickelt und gebaut hat.

Ich glaube nicht das irgend ein Modell fehlte, sogar die V6 wenn auch im Moment noch in Teilen, zu sehen und zu bestaunen gab. Von 12 bis 14 Uhr war Museumsbesichtigung , danach die Vorstellung des V6 Projektes.

In zwei Gruppen aufgeteilt, erzählte uns Cor Dees in der angrenzenden Werkstatt in sehr gutem Deutsch wie es zu dem Projekt kam und wie er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, kurz vor der Übernahme durch Aprilia. Konnte er doch mit Hilfe von Massimo Laverda die noch vorhandenen Teile und den Plänen der V6 erwerben. Auf einem Tisch ausgelegt lagen Motorgehäuse, Kolben, filigrane Zahnräder, eine Lichtmaschine und Teile der Zündung alles in mühevoller Recherche und Arbeit nachgebaut.

Der Aufwand wird einem erst klar wenn man erfährt das über 50 Mann ein knappes Jahr an dem V6 Projekt gearbeitet haben. Der Kauf des legendären Prototypen, brachte ihn auch nur bedingt weiter,fehlten im Motor doch viele Teile, die Abweichung zur fahrenden V6 ist sehr groß, z.B. sind Tank und die Schwinge recht unterschiedlich. Mit gesteigerter Anerkennung für Cor und was er geleistet hat und noch zu leisten vermag, verließen wir die Werkstatt.

Nun begann der offizielle Teil der Veranstaltung, an einem langen Tisch nahmen die anwesenden Präsis und deren Begleiter Platz ,dies waren im einzelnen Holland, Dänemark, Belgien, Schweden, Frankreich, England, Schweiz und Deutschland.

Terminabsprache für das Treffen, des jeweiligen Landes, und die Termine der deutschen Treffen waren ein Hauptpunkt der Tagesordnung, die Vergabe des nächsten Präsidentenmeetings das in Frankreich sein wird, wurde beschlossen. Neues bzw. aktuelles von Laverda gab es nicht.

Als nächster Punkt kam Verschiedenes, auf den Tisch und dadurch so manch Wissenswertes wo der eine oder andere noch aufnehmen und sein Wissen vertiefen konnte. Guido der Holland-Präsi beendete den offiziellen Teil und lud zum Ausklang ins ca. 50 Km entfernte Nederhorst ein, hier hat Mitglied Hermann eine Privatkneipe, inmitten der rustikalen Einrichtung standen verschiedene Laverdamodelle.

Bei einem guten Abendessen und für unsere Verhältnisse zu kleinen Bier und Weingläsern verbrachten wir einen tollen Internationalen Abend, bei dem so manche Freundschaft geschlossen, oder wieder entfacht wurde. In einer gut ausgebauten Garage so ca. 150 m² groß schnarchten an die 20 Mann, schlafen konnte man hier erst ab einem gewissen Alkoholpegel, den ich leider nicht erreicht habe, da gewisse Personen die ich nicht namentlich nennen möchte , meinen mitgebrachten Schlummertrunk (1 Liter Jägermeister) während der Raucherpausen vernichtet haben. Einen herzlichen Dank an meine Mitfahrer möchte ich da noch loswerden, ja Raucher müsste man sein.

Der Morgen kam, die ersten packten zusammen und nach und nach traf man sich im Gastraum zu einem ausgiebigen Frühstück, Details die am Abend nicht mehr so ganz ankamen wurden noch mal aufgefrischt, Versprechen, wie z.B unser Kommen zum Berliner Treffen 2010 wurden gemacht. Gegen 10 Uhr verabschiedeten wir uns von den tollen Gastgebern und den restlichen Gästen um die 700 km bis Rohrdorf unter die Räder zu nehmen, die Rückfahrt war kurzweilig, da jeder seine Eindrücke vom Museum wiedergab und wir jede Menge Gesprächsstoff hatten. Gegen 16 Uhr sind wir zu Hause angekommen, eine tolle Veranstaltung vor allem aber der Museumsbesuch war zu Ende.

Bericht Charly