Rohrdorfer Laverda-Freunde haben das größte Treffen Deutschlands organisiert

Die Laverda-Freunde Rohrdorf haben mit ihrem jährlichen Treffen ein Erfolgsmodell entwickelt: das größte Laverda-Treffen Deutschlands. Rund 80 Bikes waren am Samstag auf dem Werksgelände der Firma Rebaro zu sehen – so viele wie noch nie zuvor.

Rohrdorf. „Petrus fährt Laverda“, darin waren sich die Rohrdorfer Freunde schon im Vorfeld sicher, und dank Hoch Helmut konnten die Regenkombis am Samstag auch getrost zu Hause bleiben. Die Herbstsonne spiegelte sich in den top-gepflegten Maschinen wider, während die Besitzer beim Treffen der Laverda-Freunde in Rohrdorf ihre Erfahrungen austauschten und ein Stückchen mehr zur Legendenbildung rund um die Motorräder aus Breganze beitrugen.

Ralf Dietz aus Pforzheim (links) mit Helmut „Hekl“ Klee, Pressesprecher der Laverda-Freude Rohrdorf, und die 750 SF mit Seitenwagen.

Mensch und Maschine gehören zusammen – das gilt bei den Laverdas auf besonders innige Weise. Über die komplizierte Technik der modernen Bikes, bei denen der wunde Punkt erst einmal durch eine computergesteuerte Fehlerdiagnose geortet werden muss, wird nur müde gelächelt. Wenn eine ihrer Italienerinnen auf der Fahrt mal bockt, dann reiche normales Werkzeug, um sie wieder in Gang zu bringen, wurde stolz berichtet. Das funktioniere auf der Straße, in den Bergen, einfach überall – geht aber nur, wenn das Ding von vornherein läuft und nicht irgendein Ersatzteilchen fehlt, hinter dem man verzweifelt herjagt, weil es kaum zu bekommen ist.

Wie nahe Erfolg und Untergang beieinander liegen, zeigten zwei Motorräder, die nebeneinander standen. Auf der einen Seite eine RGS 1000, mit der der italienische Motorradbauer noch auf Erfolgskurs war. Auf der anderen Seite eine Jota 120, in der neue Technik in altes Kleid verpackt und damit so langsam das Ende der Motorradschmiede eingeläutet wurde. „Die hat als Ladenhüter rumgestanden, war praktisch unverkäuflich“, sagt Ludwig Vorderwestner aus dem bayerischen Heldenstein, der seine Jota zu einem Schnäppchenpreis gekauft hat. 500 Stück wurden damals gebaut. Die ersten liefen 1982 vom Band, die letzten 1985. Seine „Macchina“ war die Nummer 418. Der Bayer, der 1973 als Student seine erste Laverda kaufte, wollte unbedingt auf den neuen Motor umsatteln und ist seitdem mit seiner Jota absolut glücklich.

Vor sechs Jahren wechselte Ralf Dietz von einer Solo-Laverda zum Gespann. Dadurch kam der Pforzheimer an ein sehr seltenes Exemplar – eine 750 SF mit Seitenwagen, Baujahr 1974. Fast wäre Dietz seiner Motorradmarke untreu geworden, aber im Internet fand er die Perle, bei der der Rahmen umgebaut und der Seitenwagen abgeändert wurde. Am Motorrädle zu schrauben ist ein Lebenselixier der Laverda-Freaks – auch das macht die Liebe zu diesen alten Motorrädern aus.

Aus ganz Deutschland und der Schweiz kamen sie zum 11. Laverda-Treffen auf den Hummelberg beim neuen Bahnhof Eutingen. Rund 80 Räder waren vor Ort. Eine kleine Rundfahrt muss jedes Jahr sein, und so bebte die Erde am Spätnachmittag ein klein wenig unter dem charakteristischen Sound der Italo-Bikes. Bis spät in die Nacht gingen die Benzingespräche weiter. Dieses Jahr wurden sie musikalisch von Tom Murray untermalt.

Die Laverda-Freunde Rohrdorf freuten sich über die große Resonanz. Die Motorradfreunde haben in ihrer ruhigen Art das Treffen souverän gemanagt und somit nicht nur für die große Laverda-Familie, sondern auch für Besucher aus der Gemeinde wieder ein besonderes Highlight im Monat September geschaffen.

Bericht: Brigitte Poensgen - Quelle: neckar-chronik.de