Francesco Laverda fing Anfang 1950 mit der Serienproduktion eines selbst entwickelten 75cm³ Motorrädchen in Breganze (Venetien) an.

Nach dem großen Erfolg des auf 100cm³ gewachsenen, sportlichen Mopeds fing das Werk an größere Motorräder zu fertigen. Mitte der siebziger Jahre übernahmen seine Söhne Massimo und Piero Laverda die Firma. Das Segment reichte von 50 bis 1200cm³, kleine 4Takt- Roller, 125er Zweitakter zum Teil mit Zündapp-Motor, 500er Sportmotorräder, 600er Enduro und Chopper.

LAVERDA x4 ein kleiner Allrad Transporter nicht nur fürs Militär wurde entwickelt und in geringer Stückzahl gebaut. Bis zum endgültige "Aus" für LAVERDA im Jahr 2000 wurde die sogenannte Zane- Laverda mit 668-750cm³ , Wasserkühlung, Alu-Deltaboxrahmen, gute Stoßdämpfer und Bremsen in kleiner Stückzahl vertrieben.

Die wichtigsten Motorräder waren die beliebten und robusten 2 Zyl. 750cm³ Maschinen, sie wurden Jahrzehnte lang in vielen Varianten am meisten verkauft. Mit der 750 SFC (Super Freni Competizione) wurde ab 1971 beachtliche Endurance Siege eingefahren. Viele Privatfahrer setzten diese supersportlichen orange lackierte (Cafe-) Racer bei Zuverlässigkeitsfahrten auf Rennstrecken erfolgreich ein.

Die wuchtige 3 Zyl. 1000er mit 80PS wurde 1973 als das stärkste Serien- Motorrad anerkannt. Die Superlative von Laverda ist die 1000 V6 Langstreckenrennmaschine. Damals eine einzigartige konstruktive- und optische Erscheinung dessen Fahr- und Motorgeräusche wie gute Musik unter die Haut geht. Sie erregte großes Aufsehen beim Bol d´ Or Endurance im Jahr1978 als diese spektakulärste, stärkste (140PS) und schnellste (285km/h) Maschine aus einem kleinen, italienischen, familiengeführtem Motorradwerk gegen die mächtigen Werksteams aus Japan antrat. -Leider brach in der 9. Stunde das Kardangelenk,- Und im Jahr darauf wurden nur noch max. 4 Zyl. beim Langstreckenrennen zugelassen.

Heute präsentiert uns Piero Laverda mit der V6 bei besonderen Veranstaltungen (wie im Sept. 2009 beim Boxenstop Tübingen) diesen Mythos.

Warum fahre ich gerne LAVERDA ?

Das Aussehen, der Charakter und der Klang der Motoren unterschied sich immer von anderen Marken. Auch das Fahrverhalten ist anders. Man braucht mehr Kraft zum richtig fahren, man bekommt dafür auf diesem "Männermotorrad" (stand damals in der Werbung) auch ein besonderes, faszinierendes Fahrerlebnis zurück." Es ist die legale Droge LAVERDA!"

Die LAVERDA´s sind keine Massenprodukte, da war und ist Leidenschaft, Technik, Sport, Ergeiz und das Herzblut der Erbauer und Fahrer drin. Hochwertige Teile wie kompl. BOSCH Elektrik, Nippon Denson Armaturen, Marzzochi Dämpfer, Nirosta Schutzbleche wurden mit außergewöhnlichen technischen Lösungen gepaart. Zum Beispiel der 3 Zylinder mit 180 Grad Hubzapfenversatz, der serienmäßige verstellbare Lenker. Oder schon im Jahr 1977 die 4 Ventiltechnik mit 2 obenliegenden Nockenwellen und 6 Gang- getrieben an einer 500er. Die 1000er RGS hatte eine verstellbare Alu- Fußrastenanlage und für den Soziusbetrieb einen abnehmbaren Höcker. 1981, vor fast 30 Jahren!

Als Laverdist kannst du diese Leidenschaft mit anderen aus Europa teilen. Internet macht´s möglich . Du lernst immer wieder neue Laverda Freunde kennen, man tauscht sich aus und hilft sich weiter. Hauptsächlich bei den alljährlichen LAVERDA- Treffen wird bei Ausfahrten und geselliger Runde die Gemeinschaft um unsere Marke ausgiebig gefeiert. Das schweißt zusammen. Trotzdem ist der Altersdurchschnitt der Laverdisti inzwischen relativ hoch.

Ich weis nicht warum sich die jüngere technisch interessierte Motorradfahrer nicht von der Droge anstecken lassen. Die größte Laverda- Dichte liegt natürlich in Bella Italia. Die Franzosen, die Holländer (hier steht das größte LAVERDA- Museum zwischen Tulpenfelder) und die Engländer halten die Laverda Fahnen sehr weit hoch.

Die Ersatzteilversorgung und der Service sind gut. Händler wie Andy Wagner in Konstanz, OCT bei Köln, Cycle Doktor Tom im Allgäu oder Sport Connection in Fürth helfen auch mit ihrem "gewusst wie" unseren relativ robusten Sportgeräten auf die Sprünge. Natürlich sind bestimmte SFC- Teile nicht oder nur sehr teuer zu haben.

Im süddeutschen Raum haben wir folgende Laverda Hochburgen mit ihren gut besuchten LAVERDA- Treffen:

  • 15. Mai 2010 - Kaibitz in der Oberpfalz
  • 14. August 2010 - Heftrich im Taunus
  • 21. August 2010 - in der Schweiz
  • 04. Sept. 2010 Eutingen bei Horb a. N. - http://www.laverda-freunde-rohrdorf.de

Gäste sind willkommen !
Überzeuge dich, und spüre selbst diesem LAVERDA -Mythos auf.

Bericht: Euer LAVERDA- Freund Manfred Baumann