Eutingen-Rohrdorf.
Es ist wieder so weit: Am Wochenende treffen sich Laverda-Freunde aus ganz Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz auf dem Rebaro-Gelände, ehemals Buse, in Eyach.

Die hiesigen Laverda-Freunde Karl Roller, Andreas Baur (beide Rohrdorf), Harald und Daniel März (Ahldorf) und Helmut Klee (Tübingen-Bühl) machen das Treffen möglich. Die italienischen Laverda-Motorräder sind bei den Sammlern äußerst beliebt, bieten sie doch ein unvergleichliches Fahrgefühl und eine Optik, die es in sich hat.

Die italienischen Maschinen hatten in den 70er-Jahren ein deutlich besseres Fahrwerk als die japanischen, erklärt Roller einen Grund für die Faszination Laverda. Ein echter Fan habe mindestens fünf Maschinen in der Garage stehen, da die Ersatzteile schwer zu beschaffen sind. Die Maschinen werden schon längst nicht mehr hergestellt. Zudem sei das Schrauben an den Maschinen fast so wichtig wie das Fahren selbst.

Der durchschnittliche Laverda-Fahrer sei zwischen Mitte und Ende 50. Kein Wunder, erlebten die Maschinen doch in den 70er Jahren ihre Blütezeit, inzwischen werden sie längst nicht mehr hergestellt.

"Es ist das größte Laverda-Treffen in Deutschland", betont Roller angesichts der Veranstaltung in Eyach, 50 bis 60 Maschinen werden erwartet. Zu diesem sind Besucher der Region willkommen, die an den wuchtigen Maschinen Gefallen finden und Lust auf "Benzingespräche" haben.

Gegen 17 Uhr ist am Samstag eine etwa halbstündige Ausfahrt ins Neckartal geplant, "um den Sound zu spüren", wie Roller sagt. Zudem gibt es einige Wettbewerbe mit Spaßfaktor wie Geschicklichkeitsfahren oder ein Schätzspiel, bei dem Motorrad und Fahrer gewogen werden.

Hinzu kommen abends die Preisverleihungen, beispielsweise für die weiteste Anreise der Fahrer. Der Sinn für Humor ist bei den Laverda-Freunden ausgeprägt, wird doch auch der schönste Fahrer gekürt. Einen heißen Favoriten gebe es bereits, erklärt Roller augenzwinkernd. Abends unterhält Alexander Vees die Gäste mit Musik aus den Glanzzeiten von Laverda - aus den 70er Jahren. Am Sonntag gibt es einen Stammtisch, der mittlerweile zur festen Institution geworden sei.

Bild – Die Motorräder ziehen viele Blicke auf sich. (Foto:Stauß)!

Die Ausrichtung des Treffens hing dieses Mal aber buchstäblich am seidenen Faden. Roller fuhr vor einigen Wochen mit seiner Maschine auf dem Rennkurs im belgischen Spa, als er bei einem Unfall mehrere Knochenbrüche erlitt. Die Aussicht auf ein Laverda-Treffen habe ihm aber viel Durchhaltevermögen gegeben, so Roller. Daher hätten die Laverda-Freunde Rohrdorf auch einstimmig beschlossen, das Ereignis auszurichten. Die Teilnehmer freuen sich darauf, schließlich ist die Laverda-Gemeinschaft eine richtige Familie. Die Gespräche drehen sich meist um die Maschinen und Ersatzteile.

In früheren Jahren wurden Laverdas vielseitig eingesetzt, fuhr doch beispielsweise die Polizei von Kuwait bis vor einigen Jahren Maschinen diesen Typs. Apropos Familie: Nach seinem Unfall erhielt Karl Roller die besten Genesungswünsche von Piero Laverda, dem Nachfolger des früheren Unternehmenschefs. Roller wollte ursprünglich zu dessen 60. Geburtstag nach Breganze in Italien fahren, doch der Unfall machte einen dicken Strich durch die Rechnung. Die Gemeinschaft funktioniere, sogar mit dem Firmenchef, so Roller. Beste Voraussetzungen also für ein tolles Wochenende, zu dem die Laverda-Freunde auf viele Besucher hoffen.

Bericht: Schwarzwälder-Bote 31.08.2007