Die Enstehung der Laverda Freunde Rohrdorf
1994 war es soweit. Viel zu lange schon hielt mich mein Kumpel Peter vom Kauf einer Laverda ab. Er ließ außer Guzzi nichts aufkommen. Ich war ja mit meiner Guzzi nicht unzufrieden, aber der Wunsch eine Laverda zu fahren wurde immer stärker. Auf einem Motorradtreffen habe ich mit einem Laverdafahrer gesprochen, der Peter’s Vorurteile entkräftete und meinen Entschluss bestärkte.
Kurzum wurde meine Guzzi verkauft und eine Laverda 1000 3CL zog bei mir ein. Ein Jahr später kaufte sich mein Schwager Andi, den ich inzwischen mit dem Laverdavirus erfolgreich infiziert hatte, eine Laverda 1000 RGS. Ein Spezialumbau, jedoch nicht funktionsfähig. Der Laverda-Stachel saß bei Ihm ziemlich tief, jeder andere hätte bei den Problemen das Handtuch geworfen, er aber hielt durch und ist heute im Besitz einer der leistungsstärksten Laverdas.
Bei unseren Ausfahrten begleitete er mich anfangs noch mit seiner Guzzi 750 S die er auch heute noch bewegt und pflegt. Da Andi, Joachim und ich im gleichen Betrieb angestellt waren, blieb unser Faible für’s Motorrad-fahren und Schrauben auch Joachim März nicht verborgen. Er hatte gerade den Führerschein Klasse 1 absolviert und sich eine 400er Yamaha gekauft. Er merkte aber sehr schnell dass er als Yamaha-Fahrer ander‘s war, wie wir Italobiker, wollte aber unbedingt auf seiner Yamaha mit uns zum Laverdatreffen nach Villingen-Schwenningen. Erst als er sich bereit erklärte, fünf Minuten nach uns auf den Platz in VS zu fahren willigten wir ein.
Er war von dem VS-Treffen so sehr beeindruckt, das er sich zwei Monate später bei Moto-Stefano eine 750 SF in bedauernswertem Zustand kaufte. Die Instandsetzung wurde mangels Garage im Betrieb seines Bruders Harry März durchgeführt. Harry hatte eine Härterei aufgebaut und war meilenweit weg vom Motorradbazillus. Was sich durch die Restauration der Laverda seines Bruders schnell änderte. Als Werkzeugmacher-Meister war sein Knowhow immer wieder gefragt, auch Werkzeug und Maschinen alles was des schraubers Herz erfreut war bei Ihm vorhanden. Da Andi, Joachim und ich noch relativ neu in der Laverdaszene waren, dachten wir, das Treffen in VS und ein weiteres in Daun in der Nähe des Nürburgringes, wären die einzigen Laverdatreffen im Jahr und das erschien uns doch etwas zu wenig.
Im Juni 1998 dienstags in der Mittagspause, gründeten wir drei, also Andi Joachim und Charly, die Laverda-Freunde-Rohrdorf. Kurz LFR genannt. Da wir alle drei in der 800 Seelen Gemeinde Rohrdorf (liegt an der A 81 Stuttgart-Singen) wohnen, gab es wegen der Namensfindung keine großen Überlegungen. Es wurde beschlossen keine Vereinsmeierei zu betreiben, aber ein paar Grundlegende Dinge mussten einfach sein und so gab es einen Präsi, einen Vize und einen Stellvi (Stellvertretender Vize).
In dieser Besetzung wurden wir beim Treffen in VS bei Joe dem Villinger Präsi vorstellig und teilten ihm mit, dass wir drei die LFR’ler sind und ein Treffen im September 2000 zum Saisonende ausrichten. Als Joe uns darauf hin erklärte, dass es ja in Heftrich, Berlin usw. auch Laverdatreffen gibt, war unser Entschluss aber schon so gereift, dass wir uns nicht mehr abhalten ließen unser Treffen durchzuführen.
Harry der inzwischen stark infiziert war, erwarb bei Moto-Stefano eine Guzzi und übte den Wiedereinstieg ins Motorradleben. Laverda! was sonst? Den Spruch nahm er sich wohl zu Herzen nachdem er mit seiner V1000 Senioren Guzzi bei Ausfahrten mehrmals in brenzlige Situationen kam, schnell besorgte er sich eine Laverda, eine 1000er 3 Zylinder 120° Jota. Fortan fuhr er im vorderen Drittel der Gruppe problemlos mit.
Am ersten Wochenende im September 2000 fand unser erstes Laverdatreffen auf dem Betriebsgelände von Harry März im Nachbarort Ahldorf statt. Das Wetter und die Anzahl der Besucher war überwältigend. Mit so einem Ansturm hatten wir nicht gerechnet, es kamen ja nicht nur Laverdafahrer, fast alle Italienische Marken waren vertreten und gaben uns Recht unser Treffen muss stattfinden. Bald mussten Getränke und Verpflegung nachgeholt werden. Auf der angrenzenden Wiese enstand eine kleine Zeltstadt und wir vier und unsere Frauen hatten alle Hände voll zu tun.
Ein gelungenes Treffen wie uns immer wieder bestätigt wurde, es war aber auch echt Spitze. Auch unseren Frauen gefiel die Atmosphäre und die Kameradschaft unter den Italobikern so gut, dass sie sich spontan bereit erklärten bei weiteren Treffen die Organisation und Durchführung zu übernehmen, so haben wir Männer während des Treffen’s den Freiraum, um uns unseren Gästen zu widmen. Der Hekl unser fünftes Mitglied aus Tübingen/Bühl den ich im Jahr zuvor bei einem Youngtimer-Treffen kennengelernt hatte, war von uns und unserem Treffen so begeistert, dass er bei uns anheuerte und heute nicht mehr weg zudenken ist.
Aktuell sind wir 15 aktive und 9 passive Mitglieder (siehe Steckbriefe auf unserer Homepage). Mit dieser Besetzung wurde 2009 unser 10. Treffen mittlerweile bei Fa. Rebaro in Eutingen/Rohrdorf durchgeführt, und dürfte in Deutschland ohne Übertreibung wohl das größte Laverda-Treffen sein. Wir besuchen Laverda-Treffen in Deutschland, Schweiz und Italien.
Unser Club ist Mitglied der Laverda-Gemeinschaft-Deutschland und mit unserer Homepage, versuchen wir möglichst viele Informationen und Termine an interessierte Laverdafreunde zu bringen.
Bericht Charly