Eine "Abtreibungsmaschine" mit viel Charme
Quelle: Schwarzwälder Bote, 14.10.2006
Eutingen-Rohrdorf. Sie röhren, sie vibrieren, sie erfordern viel Kraft: Doch gerade das macht den besonderen Charme der italienischen Laverda-Motorräder aus, sind sich deren Freunde einig. "Eine Abtreibungsmaschine" habe eine Frau halb abwertend, halb bewundernd eine solche Maschine genannt, erklären Karl Roller, Andreas Baur und Harald März von den Laverdafreunden Rohrdorf.
Moto Guzzi als "Einstiegsdroge"
Roller und Baur nutzten ein Motorrad der Marke Moto Guzzi als "Einstiegsdroge", bevor sie der Laverda verfielen. März wurde bei einem Laverdatreffen in Villingen-Schwenningen von dem Virus - anfangs ebenfalls über den Umweg Moto Guzzi - gepackt.
Die gemeinsame Begeisterung schweißt zusammen, so tauschen sie sich im Rahmen der Laverdafreunde Rohrdorf aus. Natürlich gehören auch Ausfahrten zu den Aktivitäten. Sonntags ist das Schloss Solitude ein Treffpunkt von Motorradfahrern. Da falle man als Gruppe von Laverda-Fahrern sofort auf, erzählt März.
Schon rein optisch ist das nicht schwer zu bewerkstelligen, sind doch viele Laverdas orangefarben. Dies geht zurück auf die Tradition, als die Marke noch im Rennsport aktiv war. Damals waren die Maschinen orangefarben, um einen hohen Wiedererkennungswert zu erzielen. "Ein echter Fahrer hat daher bei Treffen auch orangene Unterhosen an", scherzt Roller.
Zur Tradition geworden sind die Laverda-Treffen der Rohrdorfer Gruppe auf dem Gelände der Firma Rebaro in Eyach. Deutschlandweit gibt es sieben Laverda-Clubs. Am Samstag, 11. November, steht aber ein Treffen der besonderen Art an. Im Weitinger "Bürgerstüble" sind Laverda-Clubpräsidenten aus ganz Europa zu Gast. Dieses Treffen wird jedes Jahr in einem anderen Land veranstaltet, erklärt Roller, und nun sei die Wahl auf die Rohrdorfer Gruppierung gefallen. Geplant ist ein Besuch im Tübinger Boxenstoppmuseum sowie anschließend reichlich "Benzingespräche" rund um die Motorräder.