Pyrenäen 4.Tag

Am nächsten Morgen ging es zunächst einige Kilometer nach Norden bis wir in Arudy in den Gorges du Pont-Germe nach Westen abbogen. Das schmale Strässchen führte uns durch waldiges Gebiet bis wir in Asasp auf ein Fahrradrennen trafen. Leider sollte uns der Tross bis nach Spanien nicht vom Fleck weichen. Hunderte von unglaublich schnellen Fahrradfahrern mussten überholt werden, was sich in an den Gefällstrecken als gar nicht so leicht herausstellte. Erst am Anstieg zum Col de Labays (1351m) trennte sich die Spreu vom Weizen, was heisst, es waren nur noch vereinzelte Ausreisser vorhanden. Kurz hintereinander folgten nun der Pas Guilhers (1436m), Col de Soudet (1540m) und Col de la Pierre St. Martin (1760m).

Der Ausblick in den Süden wo die Luft über der Sierra flimmerte war gigantisch. Nachdem wir nun die Teils noch Schneebedeckte Nordseite des Pyrenäenkamms in teils atemberaubenden 360° Kehren verliessen wurde es stetig wärmer. Bei Roncal verliessen wir die NA137 und fuhren wieder ostwärts über kleinste Strassen durch die gestrüppreiche Sierra nach Hecho. An einem schattigen Plätzchen genossen wir Cafe und Tapas bevor wir den letzten heissen Abschnitt unter die Räder nahmen. Der Weg zum Embalse de Yesa, einem riesigen Stausee führt durch karge, wüstenähnliche Landschaft und wir waren froh wenigstens eine Tankstelle gefunden zu haben. Am frühen Mittag trafen wir dann in Javier ein.

Nach dem Bezug unseres Zimmers und einer kurzen Ruhepause fuhren wir zum 20 km entfernten Hoz de Lumbier um die Geier aus nächster Nähe zu beobachten. Der schmale Fussweg durch den Canyon war jedoch sehr staubig und so machten wir uns bald wieder auf den Rückweg in unser Quartier.

Pyrenäen 5.Tag

Arbalun

Die letzte Pyrenäenetappe begannen wir wieder mit dem Aufstieg in den Norden. Vorbei am Hoz de Arbayun, einer weiteren Geyer-Schlucht, nahmen wir die NA 137 in die andere Richtung unter die Räder. In Belen bogen wir dann nach Westen ab, wo wir uns durch tiefe Täler und Schluchten zum 1129m hohen Portillo de Lazar hinaufschraubten. Ab hier ging es auf einer Panoramastrasse immer weiter nach Westen bis wir mit dem Col de Burdinkurutch (1220 m) den letzten Pass überquerten. Als wir am frühen Mittag in unserem Hotel 20km nördlich von Biarritz eintrafen schien der Ort ziemlich verlassen zu sein. Also fuhren wir zunächst einmal an den Atlantik doch auch hier war es noch sehr ruhig. Bei der kurzen Strandwanderung mussten wir feststellen das das Wasser sehr kalt ist und so beschlossen wir, den Mittag am Hotelpool zu verbringen. In den Hotels entlang der Strandpromenade herrschte reges Treiben da in zwei Wochen, wenn in Frankreich die Ferien beginnen, alles bereit sein muss um die dann eintreffenden Menschenmengen zufriedenstellen zu können. Doch als wir abends ins Zentrum des Ortes gingen gab es auch schon reges Treiben in Boutiquen, Bars und Restaurants.

Heimfahrt

Vor uns lag nun die lange Heimfahrt quer durch Frankreich. Am ersten Tag ging es auf kleinen Landstrassen über Mont de Marsan, Agen und Cahors bis nach Figeac.        Die gemütliche Fahrt erforderte reichlich Stops um den Wasserhaushalt in unseren Körpern auszugleichen. Den Abend genossen wir dann in der mittelalterlichen Kleinstadt wo in jeder Gasse eine Bar mit musikalischer Unterstützung auf uns wartete um unseren Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Trotzdem war das Frühstück am nächsten Morgen ein Genuss und so stürzten wir uns erneut in die Hitze des französischen Massif Central.

Portillo de Lazar

Über Aurillac, St.Flour, Le Puy-en-Velay und St.Etienne erreichten wir Lyon. Die LAVERDA zeigte sich heute etwas störrisch und verlangte mitten in der Pampa nach neuen Zündkerzen und Kraftstoff. Die Zündkerzen waren gleich gewechselt aber wo gibt es hier Super+ ?

Die Reserve reichte dann bei zartester Fahrweise doch noch bis zur 51 km entfernten Tankstelle. Das war die mit 264 km absolut längste Strecke mit einer Tankfüllung. In unserer wärmsten Nacht wurde selbst das kalte Wasser zu warmem Tee und so waren wir froh als es am nächsten Morgen weiterging. Zunächst ging es auf die Autobahn um uns auf verbotene Weise etwas frische Luft zu verschaffen und so hatten wir schon mittags unsere Reise in die Pyrenäen beendet.

 

Hekl